Sein perfektes Zusammenspiel mit fast allen gängigen Automatisierungssystemen macht AS-Interface zum idealen Teamplayer, der auch in der Prozesstechnik vor allem durch Einfachheit, Flexibilität und Wirtschaftlichkeit punktet. So wie bei einer Ende 2006 fertig gestellten Großproduktionsanlage für Treib- und Schmierstoffe im Rhein-Main-Gebiet, deren Gesamtvernetzung im gemischten Doppel aus Profibus PA und einer maßgeschneiderten AS-Interface Lösung mit Modulen für den explosionsgefährdeten Bereich, von Pepperl+Fuchs realisiert wurde.
An der Tankstelle gibt es für gewöhnlich kaum ein wichtigeres Thema als den Preis – weder auf der einen noch auf der anderen Seite der Zapfsäule. Nicht nur die Verbraucher, auch die Hersteller von Treib- und Schmierstoffen freuen sich über jeden Cent, den sie sparen können. Zum Beispiel, indem sie bei der Vernetzung ihrer weit verzweigten Produktionsanlagen auf ein System setzen, dessen Wirtschaftlichkeit schon beinahe sprichwörtlich ist. Der Preis war denn auch der entscheidende Grund dafür, dass beim Neubau einer Ende 2006 im Rhein-Main-Gebiet fertig gestellten Großprozessanlage für Treib- und Schmierstoffe neben Profibus PA auch AS-Interface zum Einsatz kam. Denn kostengünstiger und effizienter arbeitet bekanntlich kein anderer Bus an der Basis der Automation. Und da das Einbinden eines gesamten AS-Interface Netzes in den nachgeordneten Feldbus nicht komplizierter ist als die eines ganz normalen Standardslaves, profitiert der Anwender von den AS-Interface Stärken gerade auch im Zusammenspiel mit anderen Systemen.
AS-Interface ließ sich in diese weitläufige Anlage mit vielen Teilsträngen großer Ausdehnung perfekt integrieren. Dass bei AS-Interface überhaupt nicht auf die Topologie geachtet werden muss und ungeschirmte Leitungen verwendet werden können, ist schon an sich ein klarer Vorteil. Die Schnellanschlusstechnik (Durchdringungstechnik) spart weitere kostbare Zeit bei der Inbetriebnahme. Bei der neuen Prozessanlage samt Lagertechnik für Treib- und Schmierstoffe wurde mit einem Doppelmaster etwa ein Kilometer Netzwerklänge erreicht.
Die sternförmige Verdrahtung nimmt ihren Anfang im Schaltschrank mit mehreren Repeatern und Power Extendern. Die Versorgung mit Hilfsenergie erledigen zwei 8 A Netzteile im K24 Gehäuse. Für den Notfall wurde sogar ein weiteres 8 A Netzteil in Reserve geplant, das sich einfach zuschalten lässt. Im Feld kamen zusätzlich Repeater im G4 Gehäuse zum Einsatz, um die große Streckenlänge zu überbrücken. Zwischen den einzelnen Teilnehmern liegen nicht selten 20 Meter und mehr Abstand – das summiert sich. Mit AS-Interface fähigen Positionsrückmeldern werden Klappen abgefragt und die Antriebe geschaltet. Somit kontrolliert AS-Interface sozusagen die Schlagadern der Anlage. Auch für Zone 1 hat Pepperl+Fuchs geeignete AS-Interface Module parat, die TÜV-zugelassen und sicher gekapselt sind. Geschickt gruppiert, lassen sich damit in der Prozesstechnik signifikante Einsparungen erzielen.
Wegen der großen Netzwerklänge wurde die Anlage mit dem AS-Interface Analyser abgenommen und die Telegrammqualität überprüft. Durch diese Diagnose konnten einerseits noch Optimierungen mit Repeatern vorgenommen werden – andererseits ließ sich mit dem Abnahmeprotokoll auch die Funktionssicherheit von AS-Interface in dieser Größenordnung nachweisen. Denn Prozesssicherheit ist nun einmal oberstes Gebot.